04.12.2019

Herrnhuter Gemeine in Brüssel

Präsentation Herrnhuter Gemeine und deren Baustil
»Der Schmuck der Gemeine sind die Menschen.« (Zitat Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf) 
© Sächsische Staatskanzlei

Herrnhut - kleine Stadt von Welt

Sterne, Losungen und noch Vieles mehr: Veranstaltung zum europäischen Erbe der Herrnhuter am 4. Dezember 2019 im Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel

Sachsen ist als Weihnachtsland bekannt – nicht zuletzt dank der Herrnhuter Sterne. Nur wenige wissen aber, dass die beliebte Weihnachtsdekoration von der Herrnhuter Brüdergemeine erfunden wurde, einer weltweit verbreiteten evangelischen Freikirche mit sächsischem Ursprung.

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf nahm 1722, vor fast 300 Jahren, in der Oberlausitz evangelische Glaubensflüchtlinge aus Mähren auf. Mit ihnen gründete er die Handwerkersiedlung Herrnhut, die zu einem Ausgangspunkt der christlichen Erweckungsbewegung des 18. Jahrhundert wurde und heute noch formales Zentrum der Brüdergemeine ist.

In vielen Ländern der Welt haben die Herrnhuter prägende Spuren hinterlassen. Dazu gehören die einheitlich gestalteten Herrnhuter Siedlungen und die bekannten Traditionen der Herrnhuter Sterne und Losungen. Aber auch europäische Werte wie Gleichheit, Glaubensfreiheit und religiöse Toleranz oder die Achtung anderer Kulturen und Sprachen sind mit ihnen verbunden.

Viel Wissenswertes hierzu, aber auch zur lebendigen Gegenwart der Brüdergemeine bekamen die zahlreichen ZuhörerInnen im ersten Teil der von sächsischen und niederländischen Kennern und Vertretern der Brüdergemeine gestalteten Veranstaltung referiert, zunächst von Dr. Matthias Donath, dem Direktor des Zentrums für Kultur // Geschichte, dann von Daniel Neuer als Vertreter der Evangelischen Brüdergemeine Herrnhut. Während der sich anschließenden Diskussionsrunde, an der zusätzlich Pfarrer Markus Theodor Gill und der im Sächsischen Staatsministerium des Inneren für Denkmalpflege zuständige Referatsleiter Ulrich Schreiber teilnahmen, wurde über Möglichkeiten zur Bekanntmachung und Lebendigerhaltung des Herrnhuter Erbes gerade auch über Projekte im europäischen Kontext nachgedacht. Ein Erweiterungsverfahren für die seit 2015 bereits als Weltkulturerbe anerkannte Herrnhuter Siedlung Christiansfeld in Dänemark um (Urspungs-)Orte in Sachsen sowie in den USA wird auch bereits betrieben.

Bei den Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung wurde die Neugier auf ein vertiefte Auseinandersetzung mit diesem Teil des europäischen Kulturerbes geweckt, und sicher ist der eine oder andere auch zu einer Reise in die Oberlausitz angeregt worden.

Für die zur Adventszeit passende musikalische Umrahmung sorgte ein achtköpfiger Bläserchor der Evangelischen Broedergemeente Zeist in den Niederlanden. Angeregte Gespräche während des anschließenden Stehempfangs rundeten den Abend ab.

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