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Europa-News für Sachsen

Ostergruß mit Narzissen © Tim Gouw/Pexels

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Und den Kleinen und Großen einen fleißigen Osterhasen.

Das Team der Vertretung des Freistaates Sachsen bei der Europäischen Union

© Gerd Altmann/Pixabay

Für die Europäische Kommission steht die Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelpunkt, um Europa wettbewerbsfähiger und technologisch souveräner zu machen. Im Vordergrund stehen unter anderem der Aufbau einer KI-Infrastruktur, die Verbesserung des Zugangs zu großen Mengen an hochwertigen Daten, die Entwicklung von Algorithmen sowie die Stärkung der KI-Kompetenzen.

(CL) Die Europäische Kommission hat am 09.04.2025 einen Aktionsplan für den KI-Kontinent in Form einer Mitteilung vorgelegt. In den vergangenen Wochen und Monaten hatten zum Teil spektakuläre Ankündigungen von Investitionen in KI, wie etwa im Januar 2025 die KI-Initiative »Stargate« in den USA, die unter anderem Investitionen von 500 Mrd. US-Dollar in KI-Infrastruktur vorsieht, für Schlagzeilen gesorgt. Der weltweit größte Auftragsfertiger für Chips, TSMC, konnte seinen Quartalsumsatz erneut um über 40 Prozent steigern – auch aufgrund der anziehenden Nachfrage nach KI-Chips. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im Februar 2025 auf einem KI-Gipfel in Paris angekündigt, eine europäische KI-Initiative von privaten Geldgebern in Höhe von 150 Mrd. EUR durch die InvestAI-Initiative der EU um 50 Mrd. EUR auf dann 200 Mrd. EUR aufzustocken. Und dies hat einen guten Grund: Denn Europa ist momentan nicht die erste Destination weltweit für ausländische Investoren im Bereich der KI. Dies soll sich nun ändern. In diesem Sinne äußerte sich auch Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin für technologische Souveränität, Sicherheit und Demokratie, bei der Vorstellung des Aktionsplans: Der globale Wettlauf um KI sei noch lange nicht vorbei.

Der KI-Aktionsplan identifiziert fünf Schlüsselbereiche, durch die die KI in der EU nach vorne gebracht werden soll. Durch den Aufbau einer groß angelegten KI-Daten- und Computerinfrastruktur sollen KI-Startups, Industrie und Forscher bei der Entwicklung von KI-Modellen und -Anwendungen unterstützt werden. Bislang bestehen EU-weit 13 KI-Fabriken, davon zwei in Deutschland (Stuttgart und Jülich). Des Weiteren sollen bis zu fünf sogenannte KI-Gigafabriken mit einer Ausstattung von 100.000 hochmodernen KI-Chips entstehen. Dafür hat die EU-Kommission ein sog. Interessensbekundungsverfahren gestartet, das bis zum 20.06.2025 laufen wird. Weitere Investitionen sollen durch ein noch zu schaffendes Gesetz zur Entwicklung von Cloud und KI ausgelöst werden. Ein anderer wichtiger Punkt des Aktionsplans ist der Zugang zu großen Mengen an hochwertigen Daten. In noch einzurichtenden sogenannten Data Labs sollen große, hochwertige Datenmengen aus verschiedenen Quellen in KI-Fabriken zusammengeführt und kuratiert werden.

Um die Nutzung von KI in Unternehmen zu verstärken, soll noch in diesem Jahr eine Strategie »KI anwenden« angenommen werden. Doch was nutzt die beste Infrastruktur, wenn es keine Köpfe gibt, die sie bedienen kann? Vor diesem Hintergrund zielt der Aktionsplan auch auf die Stärkung der KI-Kompetenzen und -Talente ab. Die Anwerbung hochqualifizierter KI-Experten und -Forscher von außerhalb der EU soll durch Initiativen wie den EU-Talentpool, die Marie-Skłodowska-Curie-Aktion »MSCA Choose Europe« und KI-Stipendienprogramme der anstehenden AI Skills Academy erleichtert werden. Ein weiteres Thema des Aktionsplans bezieht sich auf die Anwendung der bestehenden Rechtsvorschriften, wie beispielsweise dem KI-Gesetz der EU. Unternehmen sollen sich künftig an einen noch einzurichtenden Service Desk für KI-Gesetze wenden können, der sie bei der Anwendung der Rechtsvorschriften des KI-Gesetzes unterstützen soll.

Für den Freistaat Sachsen als größten Mikroelektronik-Cluster in Europa sind solche Ankündigungen grundsätzlich zu begrüßen. Unter anderem in der Umsetzung des Aktionsplans wird sich zeigen, ob KI-Anwendungen in Europa stärker nachgefragt sowie in Produkte umgesetzt werden und wie viel mehr an »KI Made in Saxony« künftig den öffentlichen und privaten Anwendern zur Verfügung stehen wird.

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